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Puzzleteil zur Vervollständigung der touristischen



Minnesangweg als Bereicherung

Puzzleteil zur Vervollständigung der touristischen Entwicklung der Gemeinde Kolitzheim
Feierliche Eröffnung: Im Beisein zahlreicher Gäste wurde bei einer Einweihungsfeier der Minnesangweg in Herlheim mit dem Durchschneiden eines roten Bandes offiziell eröffnet. Von rechts: Bürgermeister Horst Herbert, Pfarrer Damian Ikejiama, Bezirksrätin Christine Bender, Landtagsabgeordneter Otto Hünnerkopf, die örtlichen Gemeinderäte Walter Wiegand und Franz Schuster, die Vorsitzende des Vereins Fränkisches Wein- und Kulturland der Gemeinde Kolitzheim (FWK), Monika Ziegler, und weitere Gäste.
Foto: Brigitte Pfister


Mit der Errichtung des Minnesangweges in Herlheim wurde nun ein weiteres Puzzleteil zur Vervollständigung der touristischen Entwicklung der Gemeinde Kolitzheim eingefügt. Er wird eingebunden in das Wanderwegenetz der Gemeinde und in das überörtliche Netz, das der Landkreis gerade aufbaut.
Vor drei Jahren wurde der Antrag auf Fördermittel der Europäischen Union gestellt, berichtete Monika Ziegler, die Vorsitzende des Vereins Fränkisches Wein- und Kulturland der Gemeinde Kolitzheim (FWK), der federführend für das Projekt zuständig war, bei den Feierlichkeiten zur Einweihung des Weges. Nun konnten die Planungen auch mit Unterstützung der Gemeinde und des Amtes für ländliche Entwicklung verwirklicht werden. Ziegler sprach die Hoffnung aus, dass dieser hochwertige Weg, der zum interaktiven Mittun anrege, gut angenommen werde.

Zentraler Ort

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Bürgermeister Horst Herbert überraschend viele Gäste, darunter zahlreiche Ehrengäste begrüßt. Das Gemeindeoberhaupt ging zunächst auf Herlheim als ältesten Gemeindeteil Kolitzheims ein. Das Dorf wurde erstmals 741 nach Christus urkundlich erwähnt. Mit einer Königskirche, dem Haus des Richters, zwei Wirtschaftshöfen und neun Zehnthöfen müsse das Dorf im Mittelalter ein zentraler Ort für das Umland gewesen sein und habe auch das benachbarte Gerolzhofen an Bedeutung übertroffen, so Herbert. Etwa um 500 vor Christus haben hier bereits Kelten gesiedelt, blickte das Gemeindeoberhaupt noch weiter zurück. Dies beweise der Kapellenhügel, ein hallstattzeitlicher Grabhügel, dessen Größe auf die Bestattung eines bedeutenden Mannes schließen lasse. Der Bezug zum Minnesang komme daher, dass Walther von der Vogelweide, der bedeutendste deutschsprachige Lyriker des Mittelalters, in Herlheim gelebt haben könnte und vielleicht auch hier gestorben sei, klärte Herbert auf. Mit dem Minnesangweg wolle man auf ein Stück Geschichte aufmerksam machen, auf das historische Potenzial, das Herlheim zu bieten habe und es zur touristischen Entwicklung der Gemeinde nutzen.

Besonderer Anreiz

Dieser sehr interessante Themenweg biete Gästen einen besonderen Anreiz, sich zu erkundigen und mehr über Walther von der Vogelweide und den Minnesang zu erfahren, zeigte sich Landtagsabgeordneter Otto Hünnerkopf in seinen Grußworten überzeugt.
Kultur und Denkmalpflege lägen nebeneinander und würden durch die Kulturstiftung Unterfranken gefördert, informierte Bezirksrätin Christine Bender. Durch solche kleine Puzzleteilchen wie in Herlheim werde die Region noch attraktiver, was auch gestiegene Übernachtungszahlen zeigten, so Bender.
Bevor mit dem Durchschneiden des roten Bandes der Weg offiziell eröffnet wurde, segnete Pfarrer Damian Ikejiama die Information-Stele und damit auch den Weg. Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch die Oberndorfer Barden unter Leitung von Herbert Wiener mit passenden Instrumentalstücken und Liedern. Mit der Adlerlok aus Gerolzhofen und unter Führung von Arnold Hess konnten sich die Besucher am Nachmittag mit dem zwei Kilometer langen Minnesangweg vertraut machen. Hess erklärte alles rund um den Weg, Walther von der Vogelweide, den Minnesang und die Geschichte Herlheims.

Quader mit Gedichtsstrophen

Die Fahrt begann am ehemaligen Heim der Herilind, der Namensgeberin Herlheims. Weiter ging es am Dorfplatz vorbei, wo bereits seit einiger Zeit ein Gedenkstein und eine Informationstafel über Walther von der Vogelweide informieren. Der benachbarte Gasthof soll einst das Haus des Richters und damit der Wohnsitz des Minnesängers gewesen sein. Bis hin zum Herrenbrunnen, der Endstation des Minnesangweges mit einer weiteren Information-Stele, passierten die Gäste dann vier Steinquader mit Gedichtsstrophen des mittelalterlichen Minnesängers, sowie etwas abseits, den Kapellenhügel. Viele Besucher nutzten dann die Gelegenheit, am Herrenbrunnen etwas zu verweilen und sich zu erfrischen und machten sich dann zu Fuß auf den Rückweg. Dabei konnten sie sich die Gedichtsstrophen an den Findlingssteinen ganz genau anschauen und sie auch mit einem Blatt Papier abpausen.
Von unserer Mitarbeiterin Brigitte Pfister
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