Neue Brücke zwischen Volkach und Astheim soll 2011

Startschuss für die neue Volkacher Mainbrücke: Mit dem obligatorischen ersten Spatenstich am Mainufer auf Stadtseite brachten am Freitagmorgen Spitzenvertreter aus Politik und Behörden das 16,7 Millionen Euro teure Projekt auf den Weg. Im Sommer 2011 sollen die ersten Fahrzeuge über den rund 200 Meter langen Mainübergang rollen
Das hochoffizielle Spatenstechen hatte Volksfestcharakter: Bevor die ersten Promis sich richtig breit machen konnten, eroberten die Volkacher – darunter viele Schulkinder – bei schönstem Sonnenschein die Mainwiese an der Noch-Schiffsanlegestelle, wo der neue Flussübergang in rund zwei Jahren – wenige Meter von seinem 60 Jahre alten Vorgänger entfernt – aufs Ufer trifft.
Der schmale Brückenveteran, nach Kriegsende als Provisorium über den Main gelegt, muss weg, wie Innenstaatssekretär Bernd Weiß in seiner Rede betonte. Nicht nur, dass die Stahlkonstruktion für den Verkehr zu schmal ist – das Bauwerk könne rund 9000 Fahrzeuge pro Tag einfach nicht mehr verkraften und sei zudem ein Unfall-Risiko im Schiffsverkehr wegen der anstoßgefährdeten Flusspfeiler.
Nachfolger wird eine Stahlbogenbrücke, die den Main ohne Pfeiler überspannt. Das Bauwerk bekommt eine 6,5 Meter breite Fahrbahn und einen 3,5 Meter breiten Geh- und Radweg. Baubeginn laut Weiß ist noch in diesem Jahr mit den Vorarbeiten. Richtig zur Sache geht es im Frühjahr 2010 mit Pfeilern und Widerlagern.
Der Rest spielt sich ab wie beim Brückenbau von Segnitz, der schon weit fortgeschritten ist: Der Brückenbogen wird im Werk vormontiert, am Volkacher Mainufer zusammengebaut und dann – per Pontonschiff – im Herbst eingeschwommen und auf die Pfeiler gesetzt. Im Sommer 2011 kommt die neue Brücke unter die Räder, die alte wird abgerissen.
16,7 Millionen Euro soll Weiß zufolge der Brückenschlag kosten. 5,6 Millionen zahlt der Bund, 10,8 Millionen der Freistaat. Der lässt privat bauen – per Public-Private-Partnership. Dabei übernimmt ein privater Investor – hier eine Arbeitsgemeinschaft zweier Unternehmen aus Aschaffenburg und Darmstadt – den Bau, die Finanzierung und den Erhalt für 25 Jahre, der Freistaat stottert die Kosten in zehn Jahresraten ab.
Als „Konjunkturpaket für die Wirtschaft“ bezeichnete Landrätin Tamara Bischof das Bauprojekt. Dabei lobte sie ausdrücklich die Schnelligkeit bei Planung und Baubeginn. Optisch fast völlig aus dem Bild verdrängt beim Festakt war die alte Brücke. Ein Fahrgastschiff verdeckte die einstige Pionierkonstruktion, die den Volkachern laut Bürgermeister Peter Kornell über die Jahre „sehr ans Herz gewachsen“ ist. Trotzdem: Der Baubeginn sei ein „Freudentag“, da mit der neuen, deutlich breiteren Mainbrücke Volkachs „Hauptschlagader“ leistungsfähiger werde.
Mit dem neuen Mainübergang zwischen Volkach und Astheim alleine ist es nicht getan: Wenn die Brücke einmal steht, wird es auf Volkacher Seite keine Kreuzung mit Ampeln mehr geben. Dann wird ein Kreisverkehr die Fahrzeug-Ströme der Staatsstraßen 2260 (Richtung Würzburg) und 2271 (Kitzingen-Schweinfurt) verteilen.

Daten & Fakten

Mainbrücke Volkach Die erste Mainbrücke stammt von 1892, kostete 245 000 Mark und sollte in 70 Jahresraten abgestottert werden. 1945 wurde das Bauwerk von deutschen Soldaten gesprengt. Der Nachfolger, die Pionierbrücke, überbrückte seit März 1949 den Main – als Übergang für Straßen- und Bahnverkehr.

zurück


(C) 2011 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken