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Fleischfressende Pflanzen ganz friedlich

Ausstellung Gartenträume lockte mit bunter Blütenpracht und viel Lifestyle für Haus und Garten nach Traustadt Gartenträume offiziell: Zur Eröffnung am Samstag trafen sich (von links)) Helmut Scheuring (3. Vorsitzender der Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege), Arno Emmerling (ehemaliger Vorsitzender des KV), Rainer Gebhardt (Kreisgeschäftsführer), Traustadts Weinprinzessin Amelie Wehner, Paul Heuler (stellvertretender Bezirksvorsitzender), Christine Bender (Bezirksgeschäftsführerin), Landrat Harald Leitherer, Europaabgeordnete Anja Weisgerber, Donnersdorfs Bürgermeister Klaus Schenk, Johannes Rieger (Direktor der Sparkasse Schweinfurt) sowie Frank Bauer (Kreisvorsitzender). Foto: Matthias EndrissEs ist Pfingstsamstag, kurz vor 17 Uhr. Der erste Tag der Gartenträume neigt sich so langsam seinem Ende zu. Die Sonne knallt noch immer mit sommerlicher Wucht herab auf das Gelände, das zu dieser Stunde gut besucht ist. Einige hundert Menschen wuseln durch die Reihen der Stände. Vielleicht sind es auch mehr, die Weitläufigkeit der Flächen rund um die alte Schlossscheune der Familie Wehner lässt ein Schätzen schwer zu.An einem Stand unterhalten sich zwei Männer. „Na, wie läuft's?“, will der eine wissen. „Nicht schlecht“, entgegnet er, und erzählt dann weiter: „Vorhin war ich oben am Stand mit den Spaten. Wo hast denn Du Deine Spaten versteckt, habe ich den Händler gefragt. Doch nix mehr, aus. Der hatte keine mehr.“ Die Geschäfte laufen also gut. Auch wenn sich manch einer vom Samstagsumsatz nicht so viel erhofft hatte. „Richtig gut wird es erst am Sonntag“, hatte der Anbieter von fleischfressenden Pflanzen noch am frühen Mittag vermutet: „Am Samstag waschen doch viele noch ihr Auto.“Doch auch bei ihm sind ständig Interessierte am Stand. Liegt es an den beruhigenden Worten, die Landrat Harald Leitherer bezüglich dieser Pflanzengattung gefunden hatte? „Das ist ein friedliches Fest“, hatte der noch bei der Eröffnung gejuxt: „Selbst dem Stand mit den fleischfressenden Pflanzen kann man sich gefahrlos nähern.“Wem die faszinierende Welt von Venusfliegenfalle, Sonnentau und Fettkraut dann doch ein wenig unheimlich ist, der findet auf dem Gartenträume-Gelände auch weitaus gängigere pflanzliche Mitbewohner für Haus und Garten. Orchideen etwa. Oder Rosen. Kakteen. Löwenmäulchen. Lupinen. Tagetes. Dahlien. Seerosen. Und noch viele, viele mehr. Es ist eine fast schon verschwenderische Blütenpracht in allen Farben.Außer den Pflanzen selbst gibt es auch noch wertvolle Ratschläge rund um das kleine Paradies zuhause. Nicht nur von den Standbetreibern selbst, denn zum Konzept der Gartenträume gehören auch die Fachvorträge, die im Eintrittsgeld inklusive sind. Hier erfährt man dann, wie giftig Giftpflanzen wirklich sind. Was man sich von Gesundheitsbeeren wie Goji und Co. erwarten darf. Oder welche Stauden auch einem strengen Winter standhalten. Außerdem hält der Pflanzendoktor seine Sprechstunde ab.Doch die Gartenträume verstehen sich längst nicht nur als Pflanzenfachmesse. Nein, auch das, was man heutzutage Lifestyle nennt, hat hier seit Jahren seinen festen Platz. Weil man bei den Organisatoren wohl weiß, dass für viele Zeitgenossen der Garten längst seinen Zweck als Nutzgarten verloren hat und mittlerweile eine Art zweites Wohnzimmer ist. Dafür braucht es Mobiliar. Dafür braucht es Dekoration. Ob es die tönernen, bunt bemalten Raben sind. Die Katze aus Terrakotta. Der Schmetterling mit den bunten Glasflügeln. Egal. Bei den Gartenträumen findet man alles. Selbst den passenden Hut für lauschige Stunden mit einem guten Buch im Gartenstuhl kann man sich hier aussuchen.Lob für Rainer GebhardtAus kleinen Anfängen heraus haben sich die Gartenträume zu dem entwickelt, was sie sind. Zum elften Mal finden sie heuer statt. Wo einst 20 Aussteller ihre Waren präsentierten, sind es heute über 100. Der Mann, der das zarte Pflänzchen „Gartenträume“ dereinst setzte und es zur heutigen Blüte führte, ist der Geschäftsführer des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege, Rainer Gebhardt. Er hat mit der nötigen Weitsicht bei der Auswahl der Aussteller das Sortiment der Ausstellung stetig erweitert, lobt ihn Frank Bauer, der Kreisvorsitzende. Und ihm sei es auch immer wieder gelungen, neue Sponsoren für die Veranstaltung zu finden.Doch damit ist nun bald Schluss. Rainer Gebhardt geht in Ruhestand. Die Gartenträume 2012 sind die letzten, die er organisierte. Als Frank Bauer daran erinnert, welch ein wichtiges Mosaiksteinchen mit Gebhardt aus dem Gesamtkunstwerk „Gartenträume“ herausbrechen wird, murmelt dieser fast ein wenig verlegen „Es geht immer weiter“ vor sich hin.Dass dem auch tatsächlich so ist, betont auch Landrat Leitherer. Während andere Landkreise dazu übergingen, sich den Fachberater für Gartenbau und Landespflege zu schenken, denke man im Schweinfurter Landratsamt da anders: „Es wird auch weiterhin einen Kreisgartenfachberater geben“, verspricht Leitherer.Von unserem Mitarbeiter Matthias Endriss Begegnungen