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Strahlt Handthal auf ganz Deutschland aus?

Mit dem Spatenstich fiel der offizielle Startschuss zum Bau des Zentrums Nachhaltigkeit Wald
Dass die Stärkung des Steigerwalds im Allgemeinen und seines Bekanntheitsgrads im Besonderen durchaus Not tut, das hat Bayerns Forstminister Helmut Brunner beim Spatenstich für das Zentrum Nachhaltigkeit Wald (ZNW) am eigenen Leib erfahren. Weil er die räumliche Distanz zwischen München und Handthal unterschätzt hatte, traf sein Dienstwagen erst mit einiger Verspätung ein.
Bei schönstem Sonnenschein und vor der Kulisse des tiefgrünen Waldes auf der einen und dem Stollberg mit seiner Ruine auf der anderen Seite erinnerte Helmut Brunner nach der Begrüßung durch Projektleiter Stephan Thierfelder an den vor 300 Jahren proklamierten Ursprungsgedanken der Nachhaltigkeit: „Nur so viel nutzen wie auch wieder nachwächst“. Dies habe oberste Priorität. Das ZNW solle dabei 2013 das Tor zur Nachhaltigkeit aufstoßen.

Drei Millionen Euro aus München

Ökologie, Ökonomie und Soziales seien heute die Basis der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft, wobei für Brunner die Nutzung die Grundlage für den Kulturwald bildet. Gerade dieser Aspekt soll in dem Informations- und Bildungszentrum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aktiv erlebbar und begreifbar gemacht werden. Drei Millionen Euro nimmt der Freistaat hierfür in die Hand.
Vor allem die jüngste Generation und die Förderung deren Umweltbewusstseins liegt dem Minister am Herzen. Den Erwachsenen von morgen könne man mithilfe des Nachhaltigkeitszentrums „die Bedeutung des Waldes für unser Klima“ näherbringen, damit die Natur in ihrer Schönheit erhalten bleibt. Aber auch sonst sollen die Besucher hier den Wald und seine Bedeutung für den Menschen in allen Facetten erleben.
In dem ZNW sieht Brunner in Verbindung mit dem am Radstein bei Ebrach geplanten Baumwipfelpfad das Herzstück, um die Attraktivität der Steigerwald-Region zu steigern. Eine große Rolle sollen bei der Weiterentwicklung des Steigerwaldes daneben die über das LEADER-Programm „Netzwerk-Steigerwald“ geförderten zusätzlichen Projekte und Maßnahmen sein. So profitiere die gesamte Region von dem Projekt, das zugleich den Zusammenhalt fördere.
Überhaupt ist Brunner konstruktive Zusammenarbeit ein Anliegen. Wenn die Menschen der Region, inklusive der Projektkritiker, sich aktiv einbringen, könne aus dem ZNW ein „Schaufenster des Steigerwalds“ werden, das der strukturschwachen Region einen Riesenschub verleiht.
Gerhard Eck, Staatssekretär im Innenministerium, lobte die „rasante Fahrt, die das Vorhaben nach Abschluss der konzeptionellen Phase aufgenommen hat“ und damit die schnelle Planung. Er sei überzeugt, dass das Nachhaltigkeitszentrum „mit seiner besonderen Strahlkraft“ der Region und den Bürgern gut tun werde: „Damit geben wir der Baukultur im ländlichen Raum, insbesondere aber auch der Energiewende und dem Klimaschutz, einen kräftigen zusätzlichen Schub.“ Eck sprach von einem „Projekt mit großen Chancen für unsere ganze Heimat“.
Diesen Gedanken griff Schweinfurts Landrat und Vorsitzender des Trägervereins für das ZNW, Harald Leitherer, auf. Auch er sieht großes Potenzial in dem Vorzeigeobjekt, das in Verbindung mit dem „2FrankenRadweg“ und dem Steigerwaldpanoramaweg die Attraktivität Frankens nicht nur immens vorantreibe, sondern das sogar „deutschlandweite Ausstrahlung erfahren kann“.
Oberschwarzachs Bürgermeister Josef Radler erklärte stolz, dass 85 bis 90 Prozent der Handthaler dem ZNW positiv gegenüber stünden und sich auf die Eröffnung im Herbst 2013 freuen würden.
Nachdem Baudirektor Gerald Neller, Bereichsleiter Hochbau am Staatlichen Bauamt Schweinfurt, das Gebäude und seine Funktion vorgestellt hatte, konnte zum Spatenstich als offiziellen Startschuss der Baumaßnahme geschritten werden.
Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgte die Steigerwaldkapelle Oberschwarzach.
Den Spatenstich nutzten sowohl Kritiker im Dorf, Vertreter des Bundes Naturschutz und der Verein „Unser Steigerwald“, um am Rande der Veranstaltung auf ihre Positionen hinzuweisen. Mehr dazu auf der Seite 27.
Von unserer Mitarbeiterin LENA PFISTER
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