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Markus Söders große Show beim Bieranstich

Stand-up-Comedy mit Markus Söder: Bayerns Finanzminister verzweifelt beim „Fränkischen Oktoberfest“ der Frauen Union am offenen Zapfhahn und einem viel zu kleinen Schlägel (in den Händen von Organisatorin Martina Gießübel). Außen freuen sich Bezirksrätin Christine Bender und Landrat Harald Leitherer über die humoristische Einlage.
Foto: Holger Laschka


Eine halbe Stunde lang vor knapp 400 Parteifreunden in einer zum Oktoberfestzelt umgewidmeten Veranstaltungshalle reden und Gleichgesinnte begeistern – normalerweise ist das kein Problem für den wortgewaltigen bayerischen Finanzminister Markus Söder. Am Freitag in Grafenrheinfeld sprang der Funke aber selten über, wenn man von den stets sicher zündenden Attacken auf vermeintliche südeuropäische Geldprasser oder Berliner Großbaustellenversager absieht. Dass Söder aber auch zum Stand-up-Comedian taugt und dabei ungeahnte Qualitäten hervorblitzen lassen kann, war bislang unbekannt.
Beim „Fränkischen Oktoberfest“ der Frauen Union in der Kulturhalle – zum Abschluss des Landratswahlkampfs – hatte Söder seinen großen Auftritt nach der Festrede beim Bieranstich. Mit der Materie freilich gut vertraut, prüfte er routinemäßig den Zapfhahn, dessen Verschluss nicht wie vorgesehen geschlossen, sondern geöffnet war; der munter sprudelnde Gerstensaft – nach einem zwangsläufig missglückten Bieranstich – er wäre ein filmisches Leckerli gewesen für das anwesende Team des ZDF-Hauptstadtstudios. Doch Söder erkannte die Gefahr, versuchte indes erfolglos – auch mit Unterstützung durch Landrat Harald Leitherer – den Hahn zu schließen.
Eine Rohrzange kam zum Einsatz, doch den Durchbruch brachte erst ein gezielter Hammerschlag des Schwebheimer CSU-Ortsvorsitzenden Franz Sennefelder. Dessen Werkzeug – ein kleines Gummihämmerchen – dienten die Festorganisatorinnen Anja Weisgerber und Martina Gießübel Markus Söder sodann als Schlägel an. Der bog sich vor Lachen, machte sich nach einer Zote („Ich wusste nicht, dass die Frauen hier auf so kleine Schlägel stehen“) aber doch ans Werk. Und natürlich ließ sich das Zapfbesteck nur mühsam in den Spund treiben – Bier spritzte am Hahn vorbei, es war eine durch und durch feuchtfröhliche Angelegenheit.
Hatte das Fest während der vorausgegangenen Reden noch wenig Fahrt aufgenommen, so war es spätestens jetzt voll im Gange. Die teils stilecht in fränkischer, teils aber auch in Landhaus-Tracht gekleidete „Schwärz“ berauschte sich – nicht nur am Bier, sondern auch am Rahmenprogramm mit zünftigem fränkischen Dreikampf und an den schmissigen Klängen der „Original Fränkischen Dorfmusikanten“ aus Ballingshausen. So entwickelte sich ein Wir-Gefühl, eine Art fränkisches „Mia san mia“, aus dem heraus das Parteivolk nach dem Wunsch der CSU-Kreisvorsitzenden Anja Weisgerber noch einmal Mut und Kraft schöpfen sollte für die letzte Woche vor den Landratswahlen am 23. September. Schließlich soll die eigene Wählerschaft noch einmal richtig mobilisiert werden: „Wir müssen ausschwärmen und allen sagen: Geht hin zur Wahl“, so Weisgerber.
Der Kandidat – Harald Leitherer – durfte auch ein paar Worte sprechen, beschränkte sich überwiegend auf Lobendes in Richtung Markus Söder, der bei den Schlüsselzuweisungen alte Privilegien der Ballungsräume sukzessive zurückschraube. Söder selbst bedankte sich, indem er neben Griechenland und dem Euro sowie Berlin und dem Länderfinanzausgleich noch die im hiesigen Wahlkampf aktuelle Stilfrage zum Thema machte: „Über Stil kann man nur dann diskutieren, wenn es einem sehr gut geht. Ansonsten kommt es darauf an, dass man etwas kann.“
hl
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