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Volkach feiert dritte Brückeneinweihung

1892 – 1949 – 2011. Hinter diesen Jahreszahlen verbergen sich keine besonderen Schlachten von historischer Bedeutung, sondern die jeweilige Eröffnung von neuen Brücken in Volkach über den Main.
Am Wochenende feierten die Volkacher nun die dritte Brücken-Einweihung im dritten Jahrhundert in Folge. Bevor die neue Brücke nach zwei Jahren Bauzeit am Montag, 5. September, gegen 6 Uhr, für den Verkehr freigegeben wird, hatten am Wochenende die Fußgänger das Sagen. Gut 2000 Schaulustige waren gekommen, um mit den Volkachern das Brückenfest oder, genauer gesagt, die Verkehrsfreigabe zu feiern.
Schon ab 15 Uhr am Samstag Nachmittag war der Festbetrieb auf der Brücke eröffnet. Die Besucher durften sich eine Gedenkmünze prägen und sich mit Kaffee, Kuchen und einem Imbiss stärken. Musikalisch sorgte die „Blechmusik“ für Unterhaltung. Die acht Musiker spielten zunächst auf der Volkacher Seite der Brücke und zogen dann spielend zur Astheimer Seite. Derweil rollte der Verkehr auf der noch existierenden, alten Brücke unverdrossen weiter.
Eigentlich, so sagte Bürgermeister Peter Kornell in seinem Grußwort bei der Feier, „ist uns das Provisorium aus Stahl, das 1949 gebaut wurde, ans Herz gewachsen. Denn es ermöglichte unter anderem unseren Anschluss an das wichtige Zentrum Würzburg und überhaupt an die Welt.“
Dieses Provisorium hat nun ausgedient, am Montag beginnt der Abriss. Die Belastungen, der sie durch 9000 Fahrzeuge täglich ausgesetzt war, haben ihre Spuren hinterlassen, vor allem durch den Schwerlastverkehr Zum Vergleich: die Durchschnittsbelastung bayerischer Staatsstraßen liegt bei 3800 Fahrzeugen pro Tag. Jetzt sind die Tage, an denen die alte Brücke bis in die letzten Fugen unter der Last eines voll beladenen Lastwagens ächzte und rappelte, Vergangenheit.
Allein der Bau des Kreisverkehrs zwischen der Brücke und der Kreuzung zweier Staatsstraßen vor dem Ortseingang Volkach brachte Erleichterung, sagte der bayerische Staatssekretär des Inneren, Gerhard Eck, in seiner Festrede. „Die neue Fahrbahn ist breiter als die alte, und ein Geh- und Radweg sorgt dafür, dass die Verkehrssicherheit für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen wesentlich erhöht ist.“ Durch die Brücke werde die Infrastruktur verbessert, die Gemeindeteile besser miteinander verbunden, der Verkehr besser organisiert und die Schifffahrt sicherer - weil es keine Pfeiler im Main mehr gibt.
Eck ging auch auf weitere Straßenbauvorhaben in Unterfranken ein und nannte den sechsspurigen Ausbau der A 3 zwischen Aschaffenburg und dem Autobahnkreuz Biebelried. Dass unter seinen Zuhörern, unter anderem auch Bürger aus Kolitzheim und Gaibach, Unmut und Raunen entstand, als er über die Umgehung von Mönchstockheim sprach, entging dem Staatssekretär nicht.
Um eine Umgehung von Kolitzheim, Gaibach und Volkach zu bauen, „müssen sich die unterschiedlichen Gruppierungen mit ihren unterschiedlichen Ansichten und Meinungen einig sein. Das geht nur, wenn man sich zusammen an einen Tisch setzt – und da bitte ich um Sachlichkeit“.
Nach Grußworten von Mareike Bodsch, Baudirektorin am Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg, und Paul Streng, stellvertretender Landrat des Landkreises Kitzingen, übernahmen Pfarrer Johannes Hofmann und Pfarrerin Susanne Ress die Einweihung der Brücke. Aufgewachsen an der Grenze zur ehemaligen DDR, hatte sich Ress als Jugendliche eine „Brücke über die Grenze, zur fünf Kilometer Luftlinie entfernten Verwandtschaft“ gewünscht.
„Brücken verbinden Menschen, äußerlich und innerlich, und sie sind eine Verbindung zu Gott“, sagte Ress. Nach dem Segen wurde der „Nepomuk-Strudel“ des Münchner Künstlers Werner Wally enthüllt. Das an einen starken Strudel erinnernde Werk ändert, je nach Lichteinfall, das Aussehen und verkörpert die Gefahren des Wassers, denen Anwohner und Bauwerke in unmittelbarer Nähe zum Main ausgesetzt sind.
Eine Gefahr zumindest ist für die Zukunft gebannt, nämlich die Staugefahr. Waren sich bislang zwei Lastwagen auf der Brücke begegnet, musste einer immer warten oder zurück setzen. Das ist auf der neuen, 6,50 Meter breiten Fahrbahn Geschichte. Und das war den Volkachern ein imposantes Feuerwerk mit musikalischer Unterhaltung wert.
Bis 23 Uhr wurde am Samstagabend fröhlich gefeiert, am Sonntag hatte die Feuerwehr zum Weißwurstfrühstück auf der Brücke geladen.
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