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CSU Ortsverband Kleinlangheim

Seit 20 Jahren Mitglied: Otto Hünnerkopf und Bezirksrätin Christine Bender freuen sich mit der Ortsvorsitzenden Sigrid Gierth über zahlreiche Ehrungen zum Jubiläum der CSU in Kleinlangheim.

Sterben die Ärzte auf dem Land aus?
Dr. Stürmer spricht vor der CSU Kleinlangheim Bereits seit 20 Jahren gibt es den CSU-Ortsverband in Kleinlangheim. Zum traditionellen Hasenpfeffer-Essen waren deshalb alle gekommen, die zu diesem Jubiläum gratulieren wollten.

Seit 20 Jahren Mitglied: Otto Hünnerkopf und Bezirksrätin Christine Bender freuen sich mit der Ortsvorsitzenden Sigrid Gierth über zahlreiche Ehrungen zum Jubiläum der CSU in Kleinlangheim.
Foto: Regina Sterk
vergrößern schließen Seit 20 Jahren Mitglied: Otto Hünnerkopf und Bezirksrätin Christine Bender freuen sich mit der Ortsvorsitzenden Sigrid Gierth über zahlreiche Ehrungen zum Jubiläum der CSU in Kleinlangheim.
Foto: Regina SterkNeben dem Landtagsabgeordneten Otto Hünnerkopf war das auch Bezirksrätin Christine Bender und die Kreisgeschäftsführerin des VdK, Roswitha Kramer. Sie alle lauschten nicht nur Gemeinderat Dieter Brunner bei seinem Rückblick auf die Geschichte des Ortsverbandes, sondern später auch Allgemeinmediziner Dr. Georg Stürmer aus Wiesentheid.

Immer wieder hatte sich der Verband in den vergangenen Jahren Gäste eingeladen, die zu bestimmten Themen sprachen. Diesmal ging es um die Frage, wie lange jeder einzelne noch von einem Hausarzt gesundheitlich versorgt wird.

Große Herausforderungen
Dr. Stürmer machte dabei recht schnell deutlich, dass vor allem auf die Allgemeinmediziner und ihre Patienten große Herausforderungen zukommen. Dadurch, dass in vielen Landarztpraxen keine Nachfolger gefunden werden, die Ärzte sich aber dem Rentenalter nähern, droht ein Leerstand der Praxen. „Ich habe einen Kollegen, der würde seine Praxis verschenken, wenn es sein müsste, er findet aber keinen Abnehmer“, sagte er.

Ursache für die Missstände im Gesundheitswesen sieht Stürmer vor allem bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Dort würden Gelder nicht im Sinne des Patienten verwendet, sondern sinnlos in der Verwaltung versickern. „Der Gesamtetat für die Hausärzte im Gesundheitswesen ist etwa genau so groß wie der für die Verwaltung“, machte Stürmer deutlich und ihm war dabei anzumerken, wie sehr ihn diese Umstände ärgern. Er erläuterte, wie das momentane Abrechnungssystem funktioniert, das nun nach langen Jahren und zähen Verhandlungen eigentlich so schlecht nicht sei – mit einigen Ausnahmen.

Zwar sei das Pro-Kopf-Budget, das die Ärzte im Quartal erstattet bekommen, im Moment angemessen, es sehe aber so aus, als wolle die KV dieses von 75 wieder auf 39 Euro senken, wie es schon einmal der Fall war. „Für 39 Euro arbeite ich dann nicht mehr, da höre ich auf. Und ich denke ich bin nicht allein“, machte Stürmer deutlich. Und er wurde noch deutlicher: Momentan würde unter den Ärzten eine Rückgabe der Kassenzulassung diskutiert. Dann würde in den Praxen nur noch auf private Rechnung behandelt, die man sich von der Kasse erstatten lassen müsste. Die KV wäre damit ausgehebelt. Aber, so Stürmer: „Das wäre die totale Konfrontation, das müssen wir unbedingt vermeiden.“

Den Wasserkopf abbauen
Die Macht der KV ein wenig zu verringern und so den Wasserkopf abzubauen, dafür sieht er nur eine Möglichkeit: Die Hausarztverträge, die es bei vielen Krankenkassen inzwischen gibt und die den Ärzten ein sicheres Wirtschaften ermöglichen, müssen erhalten bleiben. Die momentanen Bestrebungen der Gesundheitspolitik in die andere Richtung hält Dr. Stürmer für falsch. „Wir sind nicht die gierigen Ärzte, wir möchten nur gerecht entlohnt werden und vor allem müssen wir dringend Nachfolger finden“, erklärte er.

Für die jetzigen und künftigen Studenten müssten Anreize geschaffen werden, nach dem abgeschlossenen Studium nicht in ein Land abzuwandern, das bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für Ärzte bietet, als dies momentan in Deutschland der Fall ist. Dazu gehört für ihn auch, die Regress-Zahlungen, die viele Kollegen mit einem überzogenen Arzneimittelbudget zu zahlen haben, abzuschaffen: „Das ist eine bodenlose Ungerechtigkeit. Das gibt es in keinem anderen Land der Welt und das hat mit dem hippokratischen Eid schon lange nichts mehr zu tun.“

Kosten für Medikamente sollten bei der Heilung eines Patienten keine Rolle spielen dürfen, denn: „Geld ist eigentlich genug da.“ Es sei nur falsch verteilt. Am Ende findet Dr. Stürmer versöhnliche Worte: „Unser Gesundheitssystem ist eigentlich eines der besten auf der Welt. Wir haben uns schon so an die Rundumversorgung gewöhnt, dass wir sie kaum noch bemerken.“ Bleibt zu hoffen, dass das in einigen Jahrzehnten auch noch der Fall ist.

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